Home Die drei Weidenzwerge

Als sie die Stelle erreichten, wo die Wasserschlange aufgetaucht war, hörte Crixi auf zu rudern und rief nach dem Tier. Doch kein türkisfarbener Schlangenkopf ließ sich blicken.
"Schade", meinte Crixi voller Bedauern. "Die Schlange hat mir sehr geholfen. Ihr Tipp hat mir das Leben gerettet. Ich will mich bei ihr bedanken." Da sagte Chila: "Ach Schatz, die böse Hexe Huckepack hatte mich in diese Schlange verwandelt. Ein Kuß sollte mich erlösen. Doch wer küßt schon eine Wasserschlange, wenn sie sich auch klein oder groß machen kann? Da habe ich mir eine List ausgedacht."
"Wirklich?" Verwundert blickte Crixi in die grünen Augen der Zwergin. "Aber ich habe doch die Blume und keine Schlange geküßt."
Chila deutete auf die grasgrüne Nieswurz, die neben ihnen im Boot lag. "Du hast nicht bemerkt, dass ich in der dunklen Röhre in dein Boot kroch, mich klein machte und um den Blumenstängel wand." "So war das", staunte Crixi. "Kannst du denn auch Fische fangen?" "Nichts leichter als das", erwiderte Chila unbekümmert. "Na, dann ist ja unser Lebensunterhalt gesichert."
Vergnügt setzten sie ihre Fahrt fort. Je näher sie Crixis Weidenbaum kamen, desto aufgeregter wurde er.
"Keine Angst, die Hexe ist geflohen und mit ihr all der böse Zauber", sagte Chila, als sie sich der letzten Kopfweide näherten. Crixi rieb sich die Augen. "Sieh nur! Der grüne Kreis ist weg!" Zutiefst erleichtert umarmte er Chila.
"Herzlich willkommen!" rief er ausgelassen vor Freude. "Wenn auch der Verlust meiner Brüder mich sehr schmerzt, bin ich gleichzeitig so glücklich, weil ich dich gefunden habe."
Er nahm Chila bei der Hand und führte sie in sein Weidenhaus.
- Ende -



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