Home Ferien im Monsterland

36. Fünfzig Schulstunden

Nach dem Frühstück holen die Kinder ihr Zelt vom Dach des Bootshauses und bauen es wieder an seinem alten Platz auf. Diese Aktion nimmt viel Zeit in Anspruch. Sie schimpfen auf Zacki und seine Drachenbande, doch die Arbeit bleibt ihnen dadurch nicht erspart.
Nur Domino genießt das Hin und Her zwischen Bootshaus und Feuerstelle. Später liegt er lang ausgestreckt im Schatten der nahen Weide und döst vor sich hin, während Kwick das Mittagessen zubereitet. Der Monsterjunge ist an der Reihe mit dem Küchendienst. Er kocht die bewährten Nudeln mit Tomatensoße.
Den Nachmittag über liegen die Kinder faul in der Sonne, genießen die Ruhe und unterhalten sich.
"Sag mal Kwick", wendet sich Lisa an den Monsterjungen. "Du hast uns gar nicht erzählt, was man machen muss, um steckbrieflich gesucht zu werden."
"Ganz einfach", meint Kwick träge. "Ich habe fünfzig Schulstunden gefehlt."
"Fünfzig Schulstunden!" ruft Lisa erstaunt. Auch Robin wundert sich über die hohe Zahl.
"Na ja. Ihr müsst wissen, ich kann nicht singen. Wenn ich singe, klingt das wie eine rostige Gießkanne."
"Eine Gießkanne kann doch nicht singen", wirft Lisa ein.
"Wenn sie singen könnte, würde sich das so anhören, wie wenn ich singe." Die Kinder lachen über diesen Vergleich.
"Aus diesem Grund hasse ich Musikstunden", erzählt Kwick weiter.
"Aber du kannst doch gut tanzen", sagt Lisa überzeugt.
"Schon. Nur nicht singen. Mein Musiklehrer will aber, dass wir der Reihe nach vor der ganzen Klasse vorsingen. Wenn ich dran bin, lachen mich immer alle aus."
Robin nickt. "Und deswegen schwänzt du."
"Ja klar. Tinella lacht immer am lautesten. Das ist mir vielleicht peinlich. Eigentlich ist sie ein nettes Mädchen. Sie hat grüne Locken und eine lustige Rubbelnase."
"Rubbelnase?" wundert sich Lisa. Es hört sich fast ein wenig eifersüchtig an.


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