Monsterland

Während der strenge Richter Robin ins Kreuzverhör nimmt, stehen Lisa und Kwick leise von ihren Plätzen auf und begeben sich unauffällig zur Garderobe, wo die Hüte und Umhänge der Zuschauer hängen.
Schnell greift Lisa nach dem größten Hut, es ist ein brauner Schlapphut, und ehe sie jemand daran hindern kann, rennt sie mit dem Monsterjungen zu ihrem Bruder. Eilig nimmt das Mädchen Domino auf den Arm, dann setzt sie mit einer energischen Handbewegung Robin den riesigen Hut auf und schlüpft gemeinsam mit Kwick ebenfalls darunter.

"Nach Schloss Purpurstein!"

befiehlt Lisa laut. Im nächsten Augenblick ist der Hut aus dem Gerichtssaal verschwunden und mit ihm Robin, Lisa, Kwick und ihr Hund.
Die Kinder jubeln vor Freude. Ihre Reise durch die Nacht dauert nur wenige Sekunden, und schon finden sie sich auf dem dunklen Vorplatz von Schloss Purpurstein wieder.
"Puh! Das war aber knapp!" Erleichtert setzt Robin die merkwürdige Kopfbedeckung ab. "Was ist das für ein Hut?"
"Ein Wünschhut", berichtet seine Schwester. "Nik hat mir gesagt, wenn ein sehr großer Hut an der Garderobe hängt, gehört er einem Riesen und ist wahrscheinlich ein Wünschhut. Mit diesem Hut kann man sich überall hin wünschen."
"Wie praktisch!" freut sich Robin. "Der Hut hat mich gerettet. Was machen wir damit?"
"Ich werfe ihn in die Luft. Der Hut weiß vielleicht, welchem Riesen er gehört", schlägt Kwick vor.
Tatsächlich! Kaum hat der Monsterjunge den riesigen Hut mit aller Kraft, die ihm zur Verfügung steht, hochgeworfen, fliegt er wie eine Wurfscheibe in die stille Nacht davon.
Es dauert nicht lange und so kehren die Schlotterbecks mit ihren sechs müden Kindern von der Nachtwanderung zurück.
"Wie ist das möglich? Ihr seid schon da?" wundert sich Herr Schlotterbeck, als er seine Gäste vor dem Tor des Schlosses erblickt.
"Ja, wir haben Glück gehabt", erklären die Geschwister gleichzeitig. Und Kwick fügt mit einem Grinsen hinzu: "Wir haben eine Abkürzung genommen."

Ferien im Monsterland