55. Das Goldmonster
Noch ganz aufgelöst von ihrem entsetzlichen Erlebnis, kehren sie in die Ferienwohnung der Schlotterbecks zurück. Dort suchen alle nach dem verlorenen Handy.
"Ich hatte es in meiner Hosentasche", versichert Lisa immer wieder. Sie schaut sogar hinter der verbotenen Tür nach. Doch ihre Suche bleibt erfolglos.
Plötzlich ruft Buster im Wohnzimmer: "Ich habe es!" Die Freunde eilen herbei. Buster gibt ihnen ihr Handy.
Verdutzt fragt Lisa: "Wo hast du es gefunden?" Mit gesenktem Kopf sagt der Junge: "Es lag ganz in der Ecke unter dem Zeitungstisch."
"Unter dem Zeitungstisch haben wir doch schon gesucht", meint seine Mutter verwundert. Sie fragt jedoch nicht weiter, sondern nimmt sich vor, später mit Buster unter vier Augen zu reden.
Hauptsache, das Handy ist wieder da. Erleichtert probiert Robin es aus.
"Ja", meldet sich Nik, der Bordcomputer.
"Du Nik", sagt Robin, "kennt du ein Goldmonster?"
Nach einer kurzen Pause antwortet Nik gedehnt. "O ja. Da muss ich euch warnen. Habt ihr Bekanntschaft mit ihm gemacht?"
Schnell berichtet ihm Robin ihr Erlebnis. "Es war voll krass", sagt der Junge abschließend.
"Hört zu. Das Goldmonster ist relativ klein, dick, hat ein Paar Teleskopaugen, mit denen er um die Ecke sehen kann. Es trägt einen vergoldeten Schutzhelm, einen
vergoldeten Rucksack und besitzt eine Spitzhacke mit vergoldetem Stil. Von Beruf ist es Schatzsucher, heimlich aber Grabräuber. Überall, wo verborgene Schätze vermutet werden, ist es zu sehen.
Feinde fürchten sich vor seinem bösen Blick, der versteinern kann."
"Das haben wir gemerkt", ruft Lisa, und sie erzählt ihm, was sie dagegen unternommen hat.
"Das war eine geniale spontane Handlung", lobt der Bordcomputer sie.
"Merk euch eines, gegen das gemeine, rachsüchtige und geldgierige Goldmonster ist kein Kraut gewachsen. Es gibt keine zuverlässige Abwehrmaßnahme oder einen sicheren Schutz, weil es wie ein
Weichtier niemals eine Angriffsfläche bietet und die Abläufe seiner bösen Handlungen ständig abändert. Es ist charakterlos und schlecht, aber leider nicht zu fassen. In diesem schlimmen Fall
helfen nur Eingebung und Fantasie. Und da habt ihr euch wirklich tapfer geschlagen."
"Kann man nichts gegen seinen bösen Blick tun?" will Lisa wissen.
"Die Monsterbrille aufsetzen."
"Aber Kwick hat doch keine."
"Er sollte wegsehen oder die Augen schließen", empfiehlt Nik den Kindern.
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