Home Ferien im Monsterland

57. Das wundersame Fernrohr

"Was machen wir mit Domino?" Beunruhigt blickt Lisa zur hohen Turmspitze hinauf. "Wir können ihn auf gar keinen Fall mit nach oben nehmen."
"Du hast recht. Das sind viel zu viele Stufen", erwidert ihr Bruder. "Soll ich hierbleiben?"
"Nein", beschließt Lisa. "Geh du nur mit Kwick. Ich passe auf Domino auf."
Vor dem Eingang zum Turm warten bereits viele Monster, die alle den Fernblick genießen wollen. Robin und Kwick stellen sich an. Der Monsterjunge lächelt Lisa aufmunternd zu. "Wir beeilen uns", verspricht er ihr. Bald sind die beiden Jungen im Turm verschwunden.
Domino bellt aufgeregt. "Schon gut", beruhigt Lisa ihn. "Sie bleiben nicht lange fort. Wir setzen uns jetzt hier in den Schatten beim Brunnen und warten auf sie."
Inzwischen klettern Robin und Kwick geschwind eine Wendeltreppe empor, die gar nicht enden will. "Puh!" Robin wischt sich den Schweiß von der Stirn. Auf jedem Treppenabsatz müssen sie warten, bis zehn Monster, die von oben kommen, an ihnen vorbei sind. Das ist ganz schön anstrengend, aber gut organisiert.
Endlich erreichen die Jungen die Plattform des Turmes. Hier oben weht ein kräftiger Wind, doch die Fernsicht ist atemberaubend schön. Sie können weit über den Monstersee blicken.
"Sieh mal die kleine Insel! Das rote Dach mit dem Turm ist bestimmt das Internat Totenkopf", sagt Robin aufgeregt. Kwick schaut lieber in die andere Richtung.
Sein Blick fällt auf ein Fernrohr. Deine Gedanken werden Wirklichkeit steht auf einem Messingschild. Was das wohl zu bedeuten hat? Neugierig nähert er sich dem Fernrohr. Ein dickes Monster schaut gerade hindurch und murmelt erstaunt vor sich hin.
Sobald das Monster das Fernrohr frei gibt, schaut Kwick hindurch. Auch er ist tief beeindruckt.
"Was siehst du da?" fragt Robin ihn.
"Voll krass!" ruft Kwick.
"Lass mich auch mal durchsehen!"
"Gleich!"
Als Robin an die Reihe kommt, sieht er zunächst gar nichts. Was für ein Betrug! Doch plötzlich sieht er ganz deutlich Annabel vor sich. Wie sie tanzt und anmutig die Hände bewegt. Wie sie hüpft, wie sie die Beine schwingt, wie sie gewagte Pirouetten dreht! Er schluckt. Am liebsten würde er nicht mehr aufhören, Annabel zu betrachten. Sogar ihre niedliche Stupsnase mit den lustigen Sommersprossen erkennt er.
Da erhält er einen unsanften Stoß in die Seite. "Macht mal Platz, Junge!" raunzt ein großes Monster ungeduldig.
Nur zögernd trennt sich Robin von dem wundersamen Fernrohr.

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