97. Abends in die Disco
Nach ihrem entsetzlichen Erlebnis in der Geisterbahn ist die Freude der Kinder etwas gedämpft. Um sich von ihrem Schrecken zu erholen, setzen sie sich auf die sonnige Terrasse eines Eiscafés und geben bei der Bedienung ihre Bestellung auf.
"Es war schrecklich", erzählt Anna ihren Freunden und schüttelt sich. "Ein vermummtes Monster greift nach mir. Ehe ich mich versehe, drückt es mir einen Lappen, der nach Äther riecht, ins Gesicht, und ich verliere die Besinnung. Ich
komme wieder zu mir und bin total im Dunkeln, kann mich nicht bewegen, auch nicht um Hilfe schreien. War ich froh, als es über mir laut polterte, plötzlich hell wurde und Robin zu mir heruntersah."
"Du musst einen Feind haben", meint daraufhin Lisa voller Mitleid.
Der Monsterjunge nickt. "Das vermummte Monster ist bestimmt das Goldmonster."
"Klarer Fall." Robin gibt Domino ein Stück von seiner Eiswaffel ab. "Mir ist es ein Rätsel, wie das Goldmonster uns immer findet."
"Der Kerl spioniert die ganze Zeit hinter uns her", vermutet Lisa ärgerlich. Sie sieht Anna an. "Oder ist es deine Mutter?"
Anna überlegt kurz. "Nein, das glaube ich nicht. Meine Mutter ist zwar ungerecht und nachtragend, aber nicht wirklich gemein. Und sie hält sich an Abmachungen."
"Den Eindruck habe ich auch", stimmt Robin ihr zu.
"Es könnte auch jemand ganz anderes sein." Kwick löffelt genussvoll sein Himbeereis.
"Wer denn?" Lisa vergisst, in ihre Moccabohne zu beißen.
"Ja, wenn ich das wüsste."
Die vier Kinder beschließen, für alle Fälle in Zukunft sehr vorsichtig zu sein, damit Anna nichts Ernsthaftes passiert.
"Denkt daran, wir müssen unsere Brillen tragen."
"Jemand von uns sollte auf Anna aufpassen."
"Das mache ich", erklärt sich Kwick gerne bereit.
"Dann bist du mein Leibwächter", neckt Anna den Monsterjungen, worauf Kwick nicht rot, sondern grün im Gesicht anläuft.
Als die Kinder am späten Nachmittag zu ihrem Zelt zurückkehren, ist alles unberührt und in Ordnung. Domino schnüffelt zwar aufgeregt den Lagerplatz ab, aber das ist bei ihm nichts Ungewöhnliches.
"Bleibt es dabei? Wir gehen heute abend in die Monsterdisco?" Robin sieht seine Freunde fragend an.
"Na klar!" ruft Anna fröhlich. "Wenn ich schon Ferien habe, dann auch richtig."
"Wie kommen wir dort hin?"
"Mit dem Bus."
"Und was machen wir mit Domino?"
"Er bleibt im Zelt und passt auf unsere Sachen auf. Das haben wir schon einmal gemacht."
So wird es ein herrlicher Abend für die Kinder. In der Monsterdisco trifft man die ungewöhnlichsten Typen. Monster mit hypnotischen Kreiselaugen, violetten Pinselohren, lackierten Rückenzacken und schicken Schlapphüten.
"Was habt ihr hier für eine ausgeflippte Musik!" Robin schlägt dem Monsterjungen vergnügt auf die Schulter.
"Alles Techno pur mit doppeltem Boden und Warteschleife!" Lachend entfernt sich Kwick mit Lisa auf die Tanzfläche. Robin und Anna schließen sich schnell an.
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