3. Entführt! Nachdem Steffi sich vom ersten Schreck erholt hat, wird sie wütend. Am hellichten Tag entführt zu werden. Was bildet sich dieser Herr Petermann nur ein!
Der Lieferwagen schlingert gefährlich in einer langgezogenen Kurve. Rasch setzt sie sich auf den Boden - um sie herum ist es stockfinster - und fühlt nach den Pelzmänteln, die rechts und links aneinandergereiht auf Bügeln hängen. Fieberhaft denkt Steffi nach. Sie braucht einen Fluchtplan. Ein Erdbeereis für eine Idee! Aha! In ihrer Hosentasche findet sie den superguten roten Filzstift. Energisch malt sie sich charlachrote Punkte ins Gesicht. Tack, tack, tack! Und hier noch und da noch, damit es wirkt! Dann stöhnt sie laut, trommelt mit den Fäusten gegen die Autotür und schreit: "Oh, mir ist so schlecht! Gleich muss ich mich übergeben. Oh, oh, oh!" Es dauert gar nicht lange, da quietschen die Bremsen und der Lieferwagen hält auf offener Strecke. Die Tür wird aufgerissen, Tageslicht fällt hinein. Ein empörter Herr Petermann - er hält ein Jagdgewehr in der Hand - herrscht sie an: "Wehe, du kotzt mir auf die Mäntel. Raus mit dir!" Er packt Steffi an der Schulter. Plötzlich sieht er ihr Gesicht, das mit roten Flecken übersät ist. "O Gott!" flucht Herr Petermann. "Was ist das?" Er glaubt, es seien die Masern und weicht entsetzt einen Schritt zurück. Sofort springt Steffi an ihm vorbei auf die Straße - sie befinden sich in einem dichten Wald - und rennt Hals über Kopf davon. "Hiergeblieben!" brüllt Herr Petermann. Er entsichert sein Gewehr. Aber Steffi erreicht bereits die Fichtenschonung. Sie rennt und rennt und rennt ... Plötzlich steht vor ihr ein großer schwarzer Panter. Was nun?
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