5. Im Baumhaus "Hier wohnen wir", sagt Vater Panter. Seine Stimme klingt stolz. Steffi weiß sofort, dies ist ein Ort, wo sie sich wohlfühlen kann. Das Baumhaus sieht einladend und freundlich aus.
Bevor sie etwas sagen kann, stürmen drei Panterkinder auf sie zu. "Das ist Blau." Vater Panter erteilt seinem ältesten Sohn einen liebevollen Nasenstüber. "Das ist Gelb und das ist Grün." Den jüngsten, Grün, der lebhaft und verspielt ist, schließt Steffi gleich in ihr Herz. Fröhlich klettern sie die Strickleiter hinauf. Oben wartet Mutter Panter auf sie. "Kind, du frierst ja", sagt sie zu Steffi. "Mal sehen, was wir für dich haben." Gemeinsam schauen sie in den Kleiderschrank. Steffi findet eine gefütterte Jacke, die ihr wie angegossen passt. Dann sitzen sie alle in der geräumigen Küche und essen Suppe. Dazu gibt es Butterbrote und knusprige Hörnchen. "Spielst du mit mir Federball?" fragt Grün sie eifrig. Klar! Sie springen auf der Waldlichtung hin und her, lachen und toben, bis ihnen schier die Luft ausgeht. Es wird früh dunkel. Später sitzen sie im Wohnzimmer und sehen fern, bis die Eltern die Kinder ins Bett schicken. Steffi darf bei Grün auf einer Campingliege schlafen. Sein Zimmer ist mit einer Tulpentapete ausgestattet. Nachts bekommt sie Heimnweh. Warum hat ihre Mutter sie verstoßen? Sie weint in ihr Kopfkissen. Eine weiche Panterpfote legt sich unbeholfen auf ihre Schulter. "Ich finde, du bist sehr mutig", tröstet Grün sie. "Noch nie ist dem Petermann ein Kind entwischt. Du hast es geschafft." Sie kichern zusammen. "Was macht er mit ihnen?" "Sie müssen für ihn arbeiten." "Was denn? Wo denn?" "In seiner Ziegelei. Die Leute wollen neuerdings handgearbeitete Ziegelsteine für ihre Häuser haben."
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