Der Remstal-Räuber

- 2 -
Er dachte daran, wie er früher, als er noch als gefürchteter Räuber erfolgreich gearbeitet hatte, bei prasselndem Regen und Hagel auf dem Wochenmarkt eine Marktfrau überfallen hatte und die gaffenden Kunden bei seinem Anblick vor Angst aufgeschrien hatten. Er war mit einem Korb Eiern und der Geldkassette geflüchtet, wie ein Kugelblitz durch den schmalen Wehrgang entlang zur Rems gerannt und in sein Ruderboot gesprungen. Hach, das waren aufregende Zeiten gewesen! Heute gab es nur noch stinklangweilige Tage, kein bißchen Herzrasen, keine Überfälle mehr. Gähnend schaute er zum Küchenfenster hinaus in den verwilderten Garten. Dieses scheußliche Einerlei der Tage streßte ihn unsäglich und machte ihn so unzufrieden, dass er sich am liebsten wieder aufs Sofa gelegt hätte und nie mehr aufgestanden wäre.


Hoho!