115. Regenwetter
Als die Kinder am späten Nachmittag zu ihrem Zeltplatz zurückkehren, sind sie ziemlich erledigt, denn eine zunehmende Schwüle macht sich bemerkbar. Die Sonne sticht unbarmherzig vom blauen Himmel. Man spürt, in der Ferne braut sich ein Unwetter zusammen.
Da hilft nur eins: ein erfrischendes Bad im Monstersee. Anna, die bisher das Baden im See vermieden hat, weil sie befürchtete, ihre Mutter könnte zu einer List greifen und sie dort gewaltsam zurückholen, ändert heute ihre Meinung. Als Erste läuft sie
zum Wasser, wird aber dann doch von Domino überholt, der es besonders eilig hat, sich im See abzukühlen.
Die vier Freunde haben ihren Spaß. Sie schwimmen um die Wette, tauchen nach eigenartig geformten Kieselsteinen und laufen erfrischt zu ihrem Zelt zurück.
"Wir haben nur noch drei Ferientage", bedauert Robin zutiefst.
"Was haltet ihr davon, wenn wir die letzten drei Tage faul in der Sonne liegen und es uns gut gehen lassen", schlägt sogleich Anna vor.
"Ich bin dabei!" ruft Lisa begeistert. Kwick sagt seufzend: "Ich darf gar nicht an die Schule denken!"
Abends sitzen sie gemütlich vor ihrem Zelt, kochen Nudeln mit Tomatensoße und unterhalten sich über die Ereignisse dieses aufregenden Ferientages.
"Bin ich froh, dass das Goldmonster fort ist," meint Anna erleichtert. "Vor lauter Goldgier hätte es mir am liebsten die Hand abgehackt, um meinen Safe zu öffnen."
"Vergessen wir einfach das Goldmonster!" rät Kwick gutgelaunt.
"Ja, und wir machen uns drei tolle Tage!" sagt Lisa überzeugt.
Ihr Bruder lacht. "Seht euch Domino an! Er scheint nichts dagegen zu haben."
"Das Schönste, was es gibt, sind Ferien!" versichert Anna.
"Und gute Freunde, mit denen man die Ferien genießt." Lisa krault Dominos Schlappohren.
"Und jeden Tag Sonnenschein", fügt Kwick hinzu.
"Und die Ferien sollten nie aufhören!" Robin rollt sich auf den Rücken.
Mehr und mehr verdichten sich die dunklen Wolken über dem Monstersee. Ein heftiger Wind kommt auf, und es fängt an zu regnen. Dann sehen sie den ersten Blitz, kurz darauf donnert es in der Ferne.
Kwick kontrolliert noch einmal die Zeltheringe. Schnell kriechen die Freunde in ihr Zelt und schließen den Reißverschluss.
Nach einer Weile streckt der Monsterjunge vorsichtig den Kopf in Freie. Dicke Regentropfen prasseln ihm ins Gesicht. "Wisst ihr was? Wenn man Camping macht, muss man auch mal ein ordentliches Gewitter erlebt haben. Findet ihr nicht auch?"
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