19. Das Zwickgäbele
Mit zwei vollen Einkaufstüten bepackt stapfen die Geschwister durch das stille Fichtenwäldchen. Domino trödelt hinter ihnen her, weil er viel zu schnuppern hat.
"Dass Kwick die Schule schwänzt, hätte ich nie gedacht", wendet sich Lisa empört an ihren Bruder. "Er ist so hilfsbereit und weiß so viel."
"Das eine schließt das andere nicht aus", erwidert Robin bedeutend gelassener. "Denk daran, wir wissen nicht, warum er die Schule schwänzt."
"Da hast du recht." Lisa streicht sich das Haar aus der Stirn.
Ein großer dunkler Schatten fällt vor ihnen auf den Weg. "ÜBERFALL!" kreischt eine hohe Stimme. "Tüten her oder ihr kriegt mein Zwickgäbele zu spüren!"
Erschrocken blicken die Kinder auf eine schmierige Metallzange direkt in Augenhöhe, deren nähere Bekanntschaft sie auf gar keine Fall machen möchten. Das Monster, das
diese unappetitliche Zange auf sie richtet, sieht grausig aus: ein rotschwarzes Gesicht, brandrote Zottelhaare, hervorquellende Glotzaugen, polypenartige Zweitaugen, rußschwarze Gichthände
und dürre X-Beine.
"Na, wird's bald! Tüten her!" kommandiert das Monster mit einem hämischen Grinsen. "Ich bin die Feuerfrau!" braust es auf. "Geduld ist mir ein Fremdwort."
So viel Hinterlist und Tücke in einer Person, das ist Gefährlichkeitsstufe eins. Robin und Lisa bleibt nichts anderes übrig, als ihre Einkaufstüten abzugeben.
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