Monsterland

Gelassen öffnet Herr Schlotterbeck eine verborgene Seitentür der Kapelle. Endlich nähern sie sich der Gruft. Die jüngeren Kinder jubeln, denn die Gruft ist das Ziel ihrer Nachtwanderung.
"Ich gehe jetzt zum Ausgang der Gruft!" erklärt ihr Vater mit einem aufmunternden Kopfnicken. Rasch verschwindet er in der Dunkelheit.
Die Kinder stolpern mehrere Steinstufen hinunter in einen düsteren Vorraum, wo der Haupteingang zur Totengruft liegt.
Frau Schlotterbeck berichtet mit freudiger Stimme: "Die Regeln sind ganz einfach. Jeder, der durch diese Tür geht, die Gruft durchquert und zur anderen Tür wieder hinausgeht, hat die Mutprobe bestanden. Nun, wer geht zuerst?" fragt sie die flüsternde Kindergruppe.
Während Robin stumm bleibt und Lisa noch überlegt, ob sie es als Erste wagen soll, ruft Kwick: "Ich!" Er reicht Lisa die Taschenlampe und marschiert los. Alle Schlotterbeck-Kinder bewundern seinen ungeheuren Mut.
Hinter dem Monsterjungen fällt krachend die schwere Tür ins Schloss. Er bleibt zögernd stehen und versucht, sich zu orientieren. Die Gruft ist kaum beleuchtet und so groß wie ein Musiksaal. An den Wänden stehen alte verstaubte Steinsärge. Ganz hinten am Ende der Gruft sieht er den Ausgang. Dahinter wartet Herr Schlotterbeck auf ihn. Schnell macht er sich auf den Weg dorthin.
Plötzlich verstellt ein vornehm gekleideter Vampir ihm den Weg. "Das Passwort?" Ein Paar mitleidslose Augen starren ihn an.
Da Kwick verwirrt schweigt, fährt der Vampir streng fort: "Ergänze folgenden Grabspruch: Ruhe in ..." "... Frieden", sagt Kwick wie im Traum.
Der Vampir nickt. "Richtig, Du kannst gehen." Er tritt majestätisch zur Seite. Erleichtert schlüpft der Monsterjunge an ihm vorbei, hastet zur anderen Tür und reißt sie auf. Dahinter steht Herr Schlotterbeck mit seiner leuchtenden Laterne.
"Gut gemacht, mein Junge!" Mit einem breiten Lächeln klopft er ihm anerkennend auf die Schulter.

Ferien im Monsterland