Monsterland

Lisa erhält das rote Rad mit dem Korb auf dem Gepäckträger, ihr Bruder ein blaues und Kwick ein schwarzes.
Als Robin sein Rad ausprobiert, wundert er sich über die schlechten Bremsen.
"Das macht nichts", meint der Monsterjunge unbekümmert. "Sei froh, dass dein Rad überhaupt Bremsen hat."
Erstaunt reißt Lisa die Augen auf. "Wie? Fahrt ihr hier mit Rädern ohne Bremse?"
"Wir fahren mit Rädern ohne Bremse, ohne Gangschaltung und ohne Licht", informiert Kwick sie und grinst breit. "Das macht doch viel mehr Spaß."
"Echt?" staunt Robin. Und Lisa schüttelt verwundert den Kopf. Im Monsterland ist eben alles anders.
"Na, wenigstens hat mein Rad Luft in den Reifen", scherzt Robin.
"Jubel nicht zu früh. Eine Luftpumpe fehlt bei allen Rädern", warnt ihn seine Schwester.
Nachdem sie ihren Einkauf im Zelt verstaut haben, fahren die drei Kinder los. Ihr Hund Domino bellt fröhlich. Eine Fahrradtour ist ganz nach seinem Geschmack.
Die Kinder wählen einen Sandweg, der zum linken Ufer des Monstersees führt. Sie haben sich vorgenommen, ihre Route genau zu beobachten, damit sie problemlos den Rückweg finden.
Um ihre Fahrkünste zu beweisen, verlassen sie den Weg und wenden sich einem unübersichtlichen Naturschutzgebiet zu. Als Lisa im hohen Tempo einen Hügel hinuntersaust, versagen ihre Bremsen und sie muss fürchten, eine Bruchlandung zu machen.
"Hilfe!" schreit Lisa. "Ich kann nicht mehr bremsen!"
"Einfach ausrollen lassen!" ruft Kwick hinter ihr her. Das ist einfacher gesagt als getan. Mit wehenden Haaren nähert sie sich einem Kakteenfeld. Rums! Schon knallt ihr Vorderrad gegen einen großen Stein, kopfüber fällt sie über die Lenkstange. "Autsch!" Ihr Knie macht Bekanntschaft mit einem Kugelkaktus. Das ist schmerzhaft. Rasch leckt Domino ihr über die Nase.
Die beiden Jungen holen sie ein. "Hast du dir weh getan?"
"Nein. Alles noch dran." Lisa beißt die Zähne zusammen. "Wieso mögen Monster keine Räder mit Bremsen?" fragt sie ärgerlich.

Ferien im Monsterland