78. Außer Atem
"Was ist los?" Alarmiert wenden Robin und Kwick die Köpfe, als Lisa im Sturmschritt das kleine Seeungeheuer vor sich her treibt. Laut bellend jagt Domino hinterher.
"Krassy hat einen Troll geärgert! Wir müssen weg!" schreit das Mädchen in Panik.
Schon knackt es im Gebüsch. "Da kommt er!" Die drei Kinder stürzen zu ihren Rädern, Lisa hilft Krassy auf Kwicks Gepäckträger, und Hals über Kopf radeln sie davon.
Aufgebracht schwingt der Troll seine Keule. "Unverschämte Wasserrattenbande!" brüllt er gereizt. Die Kinder sind froh, ihn aus den Augen zu verlieren.
Auf einer Waldlichtung halten sie an. "Hier sind wir sicher", keucht Robin ganz außer Atem.
"Und wie finden wir zurück?" fragt Lisa verunsichert.
Der Monsterjunge beruhigt sie. "Ganz einfach. Wir müssen bloß nach dem Schild am Seeufer suchen."
Aufgekratzt springt Krassy vom Rad und hüpft entzückt herum. Ehe es die Kinder verhindern können, stöbert sie in einem Lavendelbusch zwei niedliche Tigerbabys auf.
"Nein!" schreien die Freunde entsetzt. Wo Tigerbabys herumtollen, ist die Mutter meistens nicht weit entfernt. Kurz darauf ertönt ein unwilliges drohendes Grollen, ein dunkler Tiger mit dolchartigen Säbelzähnen schaut aus dem Blättergewirr einer Blutbuche.
"Ein Säbelzahntiger!" Sie zerren Krassy von den Tierbabys weg und flüchten, so schnell sie können, auf ihren Fahrrädern in die entgegengesetzte Richtung.
So kommt es, dass die Kinder eine Stunde lang mit Krassy planlos durch die Gegend fahren, weil sie ständig befürchten müssen, das kleine Seeungeheuer könnte in weitere Schwierigkeiten geraten.
"Juchheisa!" schreit Krassy begeistert. Was für eine wundervolle Fahrradtouer sie macht. Doch die Kinder schauen unwillig, und Domino hängt bei all dem Gerenne die Zunge weit aus dem Hals.
Nach schier endlosen sechzig Minuten kehren sie zu ihrem Ausgangspunkt am Seeufer zurück. Es dauert nicht lange, da taucht Mutter Seeungeheuer aus dem Monstersee auf. Ihre aufgeplusterte
Lockenfrisur entlockt den Kindern ein verstohlenes Grinsen.
"Mama!" schreit Krassy. "Wir sind die ganze Zeit Rad gefahren."
"Wie schön. Nun aber hopp! Papi wartet auf uns", ruft Mutter Seeungeheuer. Sie bindet Krassy erneut an die Leine, und mit einem lauten Plumps verschwinden die beiden in den Fluten des Monstersees.
"Eins könnt ihr mir glauben. Nie wieder passe ich auf ein Seeungeheuer auf", schwört Lisa und verdreht genervt die Augen.
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