Home Kocherts Kindergedichte

P a n t u l l i

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So sehr der Tödler auch tobte und schrie,

entwischte Joachim ihm dicht am Knie.

Der Riese glotzte. Wo war die Göre?

Längst im Geheimgang hinter der Föhre.

Der Tödler knirschte mit den Eckzähnen,

nichts klappte mit seinen Speiseplänen.

Sie führten ihn an der Nase herum.

Die Antwort war ein zorniges Gebrumm.

Der Tödler nicht mit Schimpfwörter geizte.

Joachim ihn geschickt weiter reizte.

Er vom tolpatschigen Riesen wegsprang,

ihm die Flucht durch den Geheimgang gelang.

Die drei Kinder stürzten in die Küche,

ein Topf verströmte Rübengerüche.

Frau Klein emsig den Fußboden fegte,

sie ihren Besen beiseite legte.

"Kinder, ihr dürft euch nicht so abhetzen.

Na, wollt ihr euch hier auf die Bank setzen?"

Niemand ihr zu widersprechen wagte.

"Ihr seid ja so still", die Oma sagte,

ging zum Fenster, rief: "Ja, wer kommt denn da!"

Höchst verwundert sie durch die Scheibe sah.

"Wer?" Der Kinder Stimmen bebten.

Acht Fliegen am Fliegenfänger klebten.

"Eure Mutter. Oh, das freut mich riesig.

Die Sonne scheint, es ist nicht mehr diesig."

Alle stürzten nach draußen vor das Haus.

Pantulli im Baum zog die Stirn kraus.

Auf dem Kiesweg winkte eine Frau,

sie schob einen Kinderwagen in Grau.