Home Kocherts Kindergedichte

P a n t u l l i

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"Mutti!" schrie Anni in höchster Not.

Dieser Kerl einen wüsten Anblick bot.

Schlappen, Stoppelbart, Filzhut mit Feder,

die blutbespritzte Weste aus Leder.

Mit einem Kartoffelsack für die Beute,

spähte er aus nach schmackhafte Leute.

Jetzt erwischte er Anni am Genick,

schnaufte "Hältst du wohl still" mit Mörderblick.

"Nein, nein, nein", wehrte Anni sich wild.

Sie war ein leidgeprüftes Jammerbild.

Da Zappeln die Schwester nicht befreite,

kam Hilfe von brüderlicher Seite.

Der Tödler erschrak, denn laut und hell

erklang hinter ihm Dackelgebell.

Vor Hunden hatte er großen Respekt.

Er dachte, das Biest hätte sich versteckt,

um nun seine Hose zu zerreißen

und ihn fest in die Wade zu beißen.

Dabei war es Joachim, der bellte,

während Regines Stimme weit gellte:

"Schnapp ihn, Tim!" Sie in der Hecke hockte.

Pantulli auf der Buche frohlockte.

"Krieg mich, krieg mich doch!" Joachim frech rief,

um den Riesen einen Kringel lief.

"Bleib stehen!" Der Tödler grinste gerissen,

folgte dem größeren Leckerbissen.

Aber der Junge war schneller als er,

fast so schnell wie die Berufsfeuerwehr.