Die Katzenfrau gerät in Gefahr

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Einmal hat die Katzenfrau auf ihre innere Stimme gehört - und das war gut so

Da stand Frau Meier in ihrem Garten, alle Katzen hatten sich ängstlich verkrochen und schon war draußen auf den Feldern wütendes Hundegebell zu hören, das rasch näher kam. Bevor Frau Meier irgend etwas sagen konnte, krachte es furchterregend, das Hundegebell nahm zu und völlig unerwartet sprang ein Rehbock über die Gartenhecke. In wilder Flucht durchquerte das gehetzte Tier den Garten und verschwand genauso schnell, wie es gekommen war, über die gegenüberliegende Hecke. "Meine Güte!" rief Frau Meier zutiefst erschrocken und schlug die Hände über dem Kopf zusammen.

Das laute Hundegebell hinter der schützenden Hecke wollte kein Ende nehmen. Es musste sich mindestens um zwei Hunde handeln, wahrscheinlich um zwei sehr große Tiere. Wie gut, dass alle Katzen in Sicherheit waren. Nicht auszudenken, wenn diese wildernden Bestien ihre Lieblinge jagten! Bei diesem Gedanken bekam Frau Meier nachträglich eine Gänsehaut. "Weg mit euch Biestern!"

"Regt euch nicht auf. Die Hunde können euch hier nichts tun!" versuchte Frau Meier die Katzen zu beruhigen. Sie kletterte auf die Leiter und schaute mutig über die Hecke. Erschrocken prallte sie zurück. Zwei zähnefletschende Schäferhunde schauten zu ihr hinauf. Das waren ja richtige Ungeheuer!

"Wie gut, dass der Rehbock flüchten konnte!" freute sich Frau Meier nachträglich. "Die Hecke hat ihn gerettet! Wie unverantwortlich, solch gefährliche Hunde frei herumlaufen zu lassen", sagte sie empört zu den Katzen. "Heute ist Schluss mit der Hecke. Ich habe keine Lust, den zwei bösen Hunden zu begegnen. Nein."

Ihr könnt wieder herauskommen! Die Gefahr ist vorbei!

Noch ganz benommen vom Schrecken ließ Frau Meier sich auf eine Kiste fallen, streckte die Beine aus und schüttelte mehrmals den Kopf. "So ein Leichtsinn, solch gefährliche Hunde hier herumlaufen zu lassen! Nicht auszudenken, wenn ich draußen gewesen wäre und die Hunde hätten mich angefallen. O je!" Sie zitterte noch immer vor Aufregung.

"Die Katzen haben mich gerettet", stelle sie fest. "Wenn die nicht gewesen wären, wäre ich draußen geblieben und die Hunde hätten mich erwischt. Dass Leute sich solche Hunde halten. Unverantwortlich. Wahrhaftig. Na, wenn die ein Reh jagen, muss das Reh Glück haben, um ihnen zu entkommen." Sie seufzte tief auf.

"Ihr habt mich gerettet", sprach Frau Meier gerührt zu ihren Katzen. Sie steichelte die kleine verspielte Biene, der sich an ihre Füße schmiegte. "Ich bin ja so froh, dass ihr mich rechtzeitig gewarnt habt. Diese wildernden Hunde hätten mich bestimmt angefallen. Der Rehbock konnte flüchten, aber wir wären in großer Gefahr gewesen." Sie lachte erleichtert auf. "Weil ihr mich gerettet habt, bekommt ihr heute alle eine Extraportion Futter" versprach sie liebevoll ihren Katzen. "Das habt ihr verdient."

Wie auf ein Zauberwort verließen daraufhin auch die scheuen Katzen ihre Verstecke und näherten sich zutraulich der Katzenfrau, ganz so, als hätten sie jedes Wort genau verstanden.

Miau, miau, miau!

Ende

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