Der Remstal-Räuber

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Empört starrte er zu dem Nachbarhaus hinüber, das bisher mit heruntergelassenen Rolläden inmitten wuchernder Berberitzen-Hecken eine Art Dornröschenschlaf gehalten hatte. Ein Gesicht am offenen Fenster - genau ihm gegenüber - glotzte ihn an: mohrrübenrote Zottelhaare, ein grellrot geschminkter Mund, bierdeckelgroße Ohrringe, ein schmuddeliger Morgenrock, Lockenwickler, bleiche Gesichtszüge und ein Gähnen so groß wie ein Scheunentor. Einfach unschicklich und abstoßend. Waldemar riß das Fenster auf. "Was machen Sie denn hier?" brüllte er durch den Regen. "Geht dich nichts an, du Mistkerl!" Die fremde Person streckte ihm rotzfrech die Zunge heraus. Waldemar zuckte zusammen, als hätte ihn eine Natter gebissen.


Hu!