Was für ein Tag. Seine Ruhe war dahin! Wie konnte es diese liederliche Person wagen, ihn zu beschimpfen! Und dann noch diese widerlichen Mohrrübenhaare. Und dieser scheußliche gesteppte algengrüne Morgenrock. Ganz zu schweigen von den
Lockenwicklern. So lief man doch nicht herum.
Er kniff die Augen zusammen. Anscheinend wohnte diese Person neuerdings im Nachbarhaus. Das war des Rätsels Lösung. Er hatte ihren Einzug nicht bemerkt, weil er gestern fast den ganzen Tag auf dem Sofa verbracht hatte, und jetzt mußte er sich damit abfinden.
Nein, nein, nein! Er haßte seine neue Nachbarin abgrundtief. Jawohl! Verärgert nahm er einen großen Schluck aus der Bierdose. Und verschluckte sich vor Aufregung. Hustend und prustend zog er sich vom Fenster zurück und rang nach Luft. Fast wäre er am Bier erstickt.
Und das alles wegen dieser Person. Das ging zu weit.
Die nächsten Tage verbrachte Waldemar damit, die neue Nachbarin zu bespitzeln. Was er herausfand, war die Höhe.