Home Kocherts Kindergedichte

P a n t u l l i

8

Ganz unverhofft und ohne Vorbereitung

kam Joachim diesmal in Begleitung.

"Ich spiele mit. Was macht ihr jetzt?"

rief Anni, die kleine Schwester, gehetzt.

"Wir spielen Verstecken. Suchen mußt du."

"Bleib hier stehen! Mach die Augen zu!"

Brav befolgte Anni ihre Befehle,

schloß fest die Augen, die arme Seele.

Die zwei Freunde liefen davon in Hast.

Pantulli kicherte auf hohem Ast.

"Ich komme", warnte nun Anni hoffnungsvoll.

Still war es im Garten. Saß dort ein Troll?

"Wo seid ihr?" Des Kindes Stimme zitterte.

Irgendwo ein trockener Zweig splitterte.

"Oma!" schrie Anni auf und rannte fort.

Die Freunde lachten am geheimen Ort.

Apfelbäume gab es in großer Zahl,

behängt mit reifen Früchten erster Wahl.

Die Kinder unterbrachen ein Ballspiel,

das weit leuchtende Obst war bald ihr Ziel.

Regine bestaunte zarte Sprenkel.

Hüter der Äpfel war Opas Enkel.

Er reichte ihr einen Gravensteiner,

bestimmte großzügig: "Das ist deiner.

Iß soviel du willst von dieser Sorte",

fand er mühelos die rechten Worte.

"Schmeckt prima." Pantulli sich verschluckte,

hustete und einen Kern ausspuckte.